Sergio Rossi erinnert sich an..

ELBANO BENASSI

Zwischen Pfannkuchen und anarchistischen Liedern
Elbano Benassi
Als ich zum ersten Mal das Restau- Arant von Elbano Benassi betrat, war ich ein Teenager, dürr, ungeschickt und kommunistisch orientiert. Nur einen Steinwurf von jenem spartanisch eingerichteten Lokal entfernt brannten in den Hochöfen des industriellen Portoferraio immer noch die letzten Widerstandsreste der Cementeria, der Zementfabrik. Der ohnehin schon rote Bürgermeister von Ferrara, der gerade aus der Backstube kam, begrüßte mich und "stellte" mich seiner Kundschaft vor: "Der hier - sagte er und klopfte mir dabei mit der Hand auf die Schulter - ist schon bereit für die Revolution des Proletariats, nicht so wie dieser "Mitstreiter" hier! Offensichtlich wollte er mich damit genauso auf den Arm nehmen wie den Sozialisten "Dodo", Domenico Paolo Amorosi, dem er sich dabei zuwandte. Dodo lachte nur und ich wurde ziemlich verlegen. Ich bin viele Male in dieses Lokal eingekehrt, wo man sehr ländlich und gut aß und außerdem nicht viel Geld dafür bezahlte. Die Pfannkuchen aus Kastanienmehl die man dort mit Ricottaund mit Tintenfisch- Füllung zubereitete, zogen mich magisch an, vor allem aber die Lebensfreude, die dort herrschte: Er, mit seinen Reden, halb populistisch und halb gebildet, dann Vittorio, ein anarchistischer Maler mit seiner schwarzen Schleife "alla Gori" um den Hals und Ermanno Scardigli, der mich mit einem "Ganascino", d.h. einem Kniff in meine Wange, begrüßte und lauthals rief: "Hübsch, der kleine Junge hier! ", als wäre ich drei Jahre alt. Ab und zu kam es vor, dass sich das Elban-Ermanno-Duo nach Feierabend noch die Zeit nahm, um zu musizieren, während der eine Gitarre spielte und der andere dazu sang und das aus einem Repertoire eindrucksvoller Volksmusik: eine Aneinanderreihung von anarchistisch anhauchenden Liedern und schamlos tönenden Weisen, ohne Unterlass. Ich nutzte diese Anlässe und begann, mir darüber Aufzeichnungen zu machen, und später auch Tonaufnahmen. Am Ende reichte ich dieses Material bei Leuten ein, die viel mehr über Ethnomusikologie wussten als ich, und erhielt von ihnen die Bestätigung, dass dieser Ort tatsächlich wie eine Schatzkiste der Volkskultur war, wobei einige ihrer "Zeugnisse" bislang nicht einmal bekannt, geschweige denn irgendwo festgehalten worden waren. Und eines Tages überzeugte ich dann eine echte Fernsehcrew unter der Leitung von Michele Conforti (Direktor von der RAI, einem italienischen Fernsehsender), hierher zu kommen und alles zu dokumentieren.

Marcello d'Arco
La bettola del Sindaco
Aneddoti tratti da " Lo scoglio"
È quasi mezzanotte, si sta sparecchiando. Quando il locale è ormai vuoto entrano due coppie di fiorentini: "Signor Benassi, ci scusi è forse troppo tardi?.." lui sospira e dice: "Mettetevi a sedè, vi dovete accontentà". Nel cucinino ci sono rimaste quattro uova lesse, dieci acciughe e un pezzetto di salame piccante. Mette tutto nel frullatore ed ecco la pasta in tavola. "Complimenti signor Elbano, sono favolosi, come si chiamano?" E qui altro colpo di genio "Spaghetti alla Ho Chi Minh"

Penne in barca, pasticcio di pesce, spaghetti totano e funghi, alla murena, alle acciughe,
cavolo nero e acciughe, bordatino. Spaghetti alla sessuale. "Scusi, Elbano, cosa sono?" Chiedono con malizia le signore (indigene o foreste, popolane o di alto bordo che siano) e lui, sghignazzando sotto i baffi, risponde: "Una sorpresa, basta assaggiare".